Mathilden-Otto-Kreuz

Das Mathilden-Otto-Kreuz ist das berühmteste der vier Essener Vortragekreuze, es ist eines der großen Werke der Goldschmiedekunst des 10 und 11. Jahrhunderts.

Das Kreuz ist das älteste erhaltene Beispiel, bei dem ein Gemmenkreuz mit einem Kruzifixus verknüpft werden. Der Holzkern aus Eichenholz wurde auf der Vorderseite mit getriebenem Goldblech, auf der Rückseite mit vergoldetem Kupferblech bedeckt. Die verbreiterten Balkenenden des lateinischen Kreuzes sind reich mit Edelsteinen, Perlen und Filigran geschmückt. Auf der Vorderseite umrahmt eine Randborte aus Edelsteinen und Perlen den gekreuzigten Christus. Die fein ausgestaltete Christusfigur wurde aus der Grundplatte aus Goldblech getrieben. Auf der Rückseite umrankt die Paradiesranke das Lamm Gottes und die vier Evangelistensymbole.

Der Name des Kreuzes rührt von der Zellenschmelz-(‚Email‘-)Platte unterhalb des Kruzifixes her, das die Essener Äbtissin Mathilde (amt. 971/73–1011) und ihren jüngeren Bruder Otto von Schwaben und Bayern in höfischer Tracht zeigt. Beide halten das goldene Vortragekreuz und weisen sich so als Stifter aus. Ihre Namen sind durch eine Inschrift festgehalten:

MAHTHILD ABBA + OTTO DUX

MAHTHILD ABBA(TISSA) (Äbtissin Mathilde) und OTTO DUX (Herzog Otto)

Man ging lange davon aus, dass das Kreuz vor dem frühen Tod Ottos – er starb mit 28 Jahren an Malaria – von den Geschwistern gemeinsam gestiftet worden sei. Doch neuere Untersuchungen machen wahrscheinlich, dass Mathilde das Kreuz im Gedenken an ihren Bruder stiftete, eine sog. Memorialstiftung. Eine Stiftung nach dem Tode des Bruders erklärt auch, warum Mathilde im Unterschied zu ihrer Darstellung auf dem jüngeren Mathildenkreuz nicht als Äbtissin, sondern als Angehörige des Hochadels gekleidet ist, da sie als Schwester und damit in erster Linie als Familienmitglied handelte. Das Kunstwerk wäre demnach um 985 entstanden. Die Emails stammen wahrscheinlich aus der Trierer Egbert-Werkstatt.

Westbau mit Siebenarmigem Leuchter © Domschatz Essen

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