„Hat die Rede von Gott noch Zukunft?“ 1 Frage – 111 Antworten
111 Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft wurden danach gefragt, ob sie sich eine Zukunft der Rede von Gott wünschen. Meisterköche sprechen da genauso wie Schauspielerinnen; Mathematikerinnen genauso wie Soldaten; junge Schüler genauso wie alte Lebenserfahrene; Prominente genauso wie Nachbarn und Kolleginnen. Vertreter aller Weltreligionen kommen vor.
Alle 111 wurden in der eindringlichen Bildsprache des bekannten Fotografen Martin Steffen porträtiert. Herausgekommen ist ein einzigartiger Bildband – perfekt zum Durchblättern und zum Hängenbleiben.
Basierend auf dem Buch stellt der Essener Domschatz vom 1. März bis 27. April 11 Autorinnen vor, die sich auf sehr persönliche Art und Weise mit dieser Frage im Kontext der heutigen Gesellschaft auseinandersetzen. Zu den Autorinnen gehören Friederike Becht, Lisa Kötter, Susanne Matthiessen, Lena Müller, Katharina Nocun, Katharina Norpoth, Aysel Osmanoglu, Carla Reemtsma, Fatoumata Touray, Jaqueline Straub und Alishan Asli Olcabey. Bei den Antworten wird deutlich, wie unterschiedlich die Autorinnen auf diese Frage schauen.
Die Tafelausstellung wird in den Ausstellungsräumen des Essener Domschatzes präsentiert. Dom und Domschatz zeigen die lange Tradition des Gebets, der Liturgie – der Rede von Gott. Einst war der Dom die Kirche des Essener Frauenstifts, das von 850 bis 1803 bestand. Diese klosterähnliche Gemeinschaft gehörte im frühen und hohen Mittelalter zu den wichtigsten Institutionen für Frauen im Heiligen Römischen Reich. Die Frauen betrieben eine Bibliothek, ein Skriptorium und eine Schule. Sie waren in der Lage, lateinische Schriften zu lesen, zu verstehen und über Gott zu sprechen, zu schreiben und zu denken. Dom und Domschatz bewahren Kunstwerke von Weltrang, die das liturgische Leben bis heute widerspiegeln.
In dieser Umgebung werden die 11 ausgewählten Autorinnen mit ihren persönlichen Ansichten zur Frage „Hat die Rede von Gott noch Zukunft?“ und ihren einzigartigen Porträts gezeigt. Die Ausstellung will die vielfältigen Perspektiven der Autorinnen sichtbar machen und gleichzeitig den historischen Raum des Essener Frauenstifts in den Dialog mit den heutigen theologischen Fragestellungen setzen. Gleichzeitig soll der Blick auf die Frage, wie sich die Rede von Gott in der heutigen Zeit verändert hat, die Diskussion über die Zukunft des Glaubens anregen.