Wie inszenierten sich Essener Äbtissinnen im Mittelalter?

Neue Perspektiven auf die Essener Äbtissinnen: „Identität in Artefakten“ von Benedikt Hanschmann

In dem neu erschienenen Buch „Identität in Artefakten“ untersucht Benedikt Hanschmann, wie Äbtissinnen des 10. und 11. Jahrhunderts materielle Objekte – vor allem die Schatzkunst – nutzten, um ihre Position in komplexen sozialen, politischen und religiösen Netzwerken zu markieren.

Benedikt Hanschmann, Absolvent der Ruhr-Universität Bochum in Kunstgeschichte und Geschichte sowie freier Mitarbeiter im Domschatz Essen, legt mit seiner Promotion einen wegweisenden Beitrag zur Erforschung mittelalterlicher Frauenstifte vor.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht das materielle Erbe des Essener Frauenstifts, das sich im Essener Dom und im Domschatz erhalten hat. Hanschmann analysiert nicht nur kunstvolle Schatzobjekte, sondern auch Architektur, Münzen und Handschriften, um die Handlungsmotive und Selbstinszenierung der Äbtissinnen sichtbar zu machen. Dabei zeigt sich, dass die Objekte weit mehr als künstlerische Meisterwerke sind: Sie dienten der Kommunikation von Herrschernähe, familiärer Zugehörigkeit, stiftsinternen Idealen und liturgischen Ansprüchen.

Das 576-Seiten starke Buch „Identität in Artefakten: Die historische Selbstverortung der Essener Äbtissinnen im 10. und 11. Jahrhundert ist im Verlag Schnell & Steiner (ISBN: 978-3-7954-9021-8) erschienen. Zu bekommen ist das Buch zum Preis von 79,00 € im Buchhandel sowie im Shop des Domschatzes.