Essener Schwert

Das Essener Schwert besteht aus zwei Teilen, der in Damaszenertechnik gefertigten Klinge und der in der Vitrine allein sichtbaren Scheide. Im zweiten Viertel oder in der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde die Klinge als Waffe für den Kampf geschaffen, sie ist fast einen Meter lang. Sie wurde ca. 20 Jahre lang gebraucht und ist in dieser Zeit mehrfach nachgeschliffen worden. Vermutlich gelangte das Schwert in der Zeit der Äbtissin Mathilde (amt. 971/973–1011), einer Enkelin Kaiser Ottos des Großen, in den Besitz des Frauenstifts. Aufgrund seines Alters könnte es sogar mit ihm selbst, zumindest aber mit Angehörigen des Königs- bzw. Kaiserhauses in Verbindung gebracht werden. Nach der Aufnahme in den Essener Schatz, wohl noch vor dem Jahr 1000, entstand die Schwertscheide, die aus einem Holzkern, der mit Goldplatten bedeckt wurde, gefertigt ist. Zur selben Zeit wurden Veränderungen am Griff und der Abwehrstange vorgenommen.

Die goldene Treibarbeit besteht aus phantasievollen Fabeltierdarstellungen in üppigem Rankenwerk. Die Ornamente lassen sich mit denen des Siebenarmigen Leuchters im Essener Dom vergleichen. Griff und Abwehrstange wurden mit Goldblech, Filigranarbeiten und Emails verkleidet.

Das Schwert wurde aufgrund seiner Bedeutung Teil des Essener Stadtwappens. Auf dem Briefsiegel der Stadt ist es seit 1474 zu finden.

Im späten Mittelalter galt das Schwert als Reliquie der Stiftspatrone Cosmas und Damian. Die Bleche am Mundstück und an der Spitze der Scheide wurden im 15. Jahrhundert erneuert. Darauf sind Bildnisse der Heiligen und eine Inschrift eingraviert: Gladius cum quo decollati fuerunt nostri patroni (Schwert, mit dem unsere Patrone enthauptet wurden). Rückwirkend wurde um 1600 schriftlich festgehalten, dass das Schwert bei bestimmten feierlichen Anlässen den Fürstäbtissinnen als Hoheits- und Herrschaftszeichen vorangetragen wurde. So findet man zuweilen auch den Begriff ‚Zeremonialschwert‘ für die kostbare Prunkwaffe. (1981)

Westbau mit Siebenarmigem Leuchter © Domschatz Essen

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